Private Paddelseiten von Konrad Ehrlich
  Pleisbach
 


Pleisbach


     > Der Pleisbach ist ein linker Nebenfluß der
                     
der bei Hochwasser ab Nonnenberg befahrbar sein soll, als Bezugspegel gilt der an der Bröhl, bei Broeleck. Das Wasser soll recht schnell ablaufen und der Fluß weist in seinem kurvenreichen aber Landschaftlich reizvollem, offenen Tal auf der Nordseite des Siebengebirges die üblichen Kleinflußhindernisse auf. Daher ist der Pleisbach zwar sportlich interessant aber für Anfänger nicht geeignet. <
 
So in etwa steht es im DKV Führer für NRW, neben der detailierten Flußbeschreibung mit KM Angaben wird auch vor einem Wehr (bei Km 9,8) gewarnt! (Aber dieses schon mal vorab, es ist als Sohlgleite zurückgebaut und somit entschärft worden. Mit Baum- bzw. Strauchhindernissen ist aber zu rechnen bzw. waren bei unserer Fahrt am 06.04.08 auch angetroffen worden, man konnte aber MIT STRAUCHKONTAKT die Stelle passieren.)

Als ich am Sonntagmorgen des 06.04.08 auf dem Wege zum Bootshaus war wurde mir schon vor meiner Abfahrt nach Bonn gesagt „Wir sind bis jetzt zu viert, mit dir 5 und wir möchten den Pleisbach fahren!“
Ich kannte diesen Bach bis dato überhaupt nicht, wusste nur so eben gerade das es ein „Nebenfluß“ der Sieg ist und irgendwie durch Oberpleis und Niederpleis fließen muß, aber seit ich mit dem Tornado schon sehr gute Erfahrungen gesammelt habe und auch sonst sehr experimentierfreudig geworden bin, (Irgenwie muß ich ja auch meine HP <füttern>) Stimmte ich diesem Vorhaben zu. Also fuhr ich nach Absprache mit den anderen gleich durch bis zum Zielpunkt, wo dann Wäsche zum wechseln etc. in Klaus PKW zurückbleiben sollte und der Klaus zu mir einstieg, so ging es das liebliche Pleisbachtal hinauf zur geplanten Einstiegsstelle.
 
Unterwegs hatte man schon mal das eine oder andere mal ein Blick auf den zu befahrenden Bach werfen können, auch den einen oder andern querliegenden Baum meinte ich während der Fahrt gesehen zu haben.

An der Einstiegsstelle kämpften wir uns durch das Unterholz und Brommbeergestrüpp

In Nonnenberg einem Ortsteil von Königswinter angekommen war dann der etwas skeptische Blick von der Brücke hinab auf den BACH schon berechtigt, aber er ist auch dort zumindest breit genug das man mit dem Tornado auf der Wasseroberfläche drehen könnte, also kann es soooo Schlimm nicht werden, (der Ahbach ist schmaler!)
Klaus sagte zwar noch so im Scherze ein altes Sprichwort auf den Bach ummünzend „Und gehst Du zum Pleisbach, vergiss die Säge nicht!“ was ich wörtlich nehmen konnte, hatte ich doch eine kleine Handliche Klappsäge im Kofferraum! Und richtig keine 500m sind wir gekommen, als Bernd der die Vorhut übernahm uns per Zuruf warnte und aufforderte im nächsten Kehrwasser auf sein Ok zu warten, derweil kam die Säge kräftig zum Einsatz, denn ein umgestürzter, bzw. unterspülter Haselnusstrauch versperrte die Durchfahrt. 

Bernd als "Sägemeiseter" beim Freischneiden des Flusses


Bis Oberpleis hatten wir dann noch 4 weitere Hindernisse, eines konnten wir soweit entfernen, bzw. die Stämme aus dem Wasser ziehen, sodas die Durchfahrt wieder frei wurde, 

Hier konnten wir 2 - 3 Baumstämme wie Mikadostäbchen entfernen und der weg war frei


aber die anderen 3 mussten wir umtragen! 

eine der vielen Baumsperren


Am letzten schon in der Ortslage Oberpleis im Gewerbegebiet befindlichen Hinderniss ist der Björn leider gescheitert, aber beherzt umarmte er den mitten im Bach liegenden senkrecht aufsteigenden Ast, während wir anderen uns zuerst ans Ufer retteten um anschließend unseren Björn aus seiner Zwangslage zu befreien. 

Björns Schicksalsbaum, Bernd ist ganz links über zwei Stämme rutschend durchgekommen, Ich unter dem Stamm vor dem Gestrüpp im Vordergrund drunter durch und Björn blieb in der Mitte hängen

Dabei ist uns dann doch noch das voll gelaufene Boot abgetrieben und so musste ich hinterher sprinten! Aber zum Glück kam auch gleich eine Brücke und so kam ich schnell zu dem Boot und begann nach dessen Bergung mit der Lenzung.
Nach dem wir nun alle auf den Schrecken einen heißen Tee tranken und uns auch soweit wieder beruhigt hatten beschloss aber Björn es für heute, hier an Ort und Stelle als ausreichend zu betrachten und sagte
„Auch wenn es jetzt 18:00 Uhr werden sollte bis Ihr wieder hier seid, ich fahre nicht weiter!“
Eine gute und richtige Entscheidung, auch wenn der Fluß ab Oberpleis Breiter und auch tiefer wurde und somit der doch zumindest für die Boote ziemlich „schmerzhafte“ Bodenkontakt geringer wurde, aber wir hatten noch 2 mal Drahtzäune die quer über den Fluß lagen, 1x sogar unter Strom vorgefunden, aber auch noch weitere 4 oder 5 Baumsperren mehr recht als schlecht überwunden.

Freiheit für den Blauen Ball! dieser hing an dem Baum fest, auf den ich kurzfristig mal umsteigen mußte weil ich sonst gekentert wäre.

Bei einem konnte ich das Hindernis nur dadurch überwinden das ich am querliegenden Baum ausgestiegen bin und die anderen mein Boot hinter dem Baum wieder einfingen und es mir zu meinem Baum zurückbrachten wo ich versuchte das hineingelaufene Wasser zu entleeren. (leider vergas ich die Lenzschraube zu schließen) 

Mit viel Anlauf und Hilfe kam Gerd prima über diesen Baum

die anderen konnten mit Anlauf ihr Boot auf den Baumstamm wuchten um sich dann mit Gewichtsverlagerung nach vorne >Bobbycarmäßig< wieder ins Wasser bewegen, Ich hatte das zwar auch, vor bin aber irgendwie abgerutscht und bin dann halt mittendrin ausgestiegen.
So hatten wir alle paar KM eine andere Situation und obwohl der Pleisbach durch dicht besiedeltes Gebiet fließt und auch die Hauptstrasse in relativer Flußnähe entlangführt ist der Bach doch sehr urtümlich, vom Wasser aus sieht man wenig Häuser und die Straße nimmt man nur an den reichlich vorhandenen Brücken war. Stellenweise sah es schon sehr Urwald mäßig aus, mit den fast 2m dicken Weiden und Erlen am Ufer, die teilweise unterspült, aber nicht nach einem drohenden neuen Hindernis aussahen.

Aber so richtig genossen haben wir dann den Bach nicht, erst recht nicht durch einen kleine Rastpause, da wir immer den Gedanken im Hinterkopf hatten, - Der Björn wartet auf uns - so sind wir ohne Pause, nur unterbrochen durch Zwangsportagen bis zu dem am Zielort, Straßenbrücke Siegburg – St. Augustin durchgefahren und erreichten den noch nicht erfrorenen Björn kurz vor 17:00 Uhr wo er dann überglücklich die Paddelsachen gegen wärmere Kleidung tauschen konnte.

Der untere Pleisbach kurz hinter der Autobahnbrücke A3

 
 
Flußbeschreibung:
 
Km 15      Straßenbrücke Nonnenberg
Km 13      Straßenbrücke Oberpleis
Km 12,5    Straßenbrücke Oberpleis - Westerhausen
Km 10      Straßenbrücke Oberpleis - Uthweiler
Km 9,3     Uthweiler Mühle (das Wehr ist zu einer Sohlgleite umgebaut, Achtung tief hängende Äste, bzw. angeschwemmtes Buschwerk in der Ideallinie)
Km 9        rechts Utweiler
Km 8,7     Straßenbrücke Uthweiler – Jüngsfeld
Km 7,5     Straßenbrücke Freckwinkel – Bockeroth
Km 7,1     Straßenbrücke Niederscheuren
Km 6,5     Straßenbrücke Oberscheuren
Km 6    Straßenbrücke Utweiler-Bierlinghoven –  Dambroich-Rott
Km 5,5     Dambroich
Km 5       Unterführung der Autobahn A 3 und der ICE Neubaustrecke (es folgen noch mehrere kleinere Wegebrücken bis Niederpleis)
Km 4        links Bierlingshoven
Km 3        links Einmündung des Lauterbaches
Km 1        Straßenbrücke Niederpleis – Buisdorf
Km 0,8     Pegel Niederpleis
Km 0,1   Stufe (Sohlgleite) unmittelbar dahinter  Autobahnunterführung A 560 im Anschluß Wegebrücke die bei Hochwasser evtl. nicht unterfahrbar ist, dann in die Sieg umtragen
Km 0        Mündung in die Sieg bei KM 14.2 es empfiehlt sich eine Weiterfahrt bis zur Straßenbrücke Siegburg – Niederpleis (Sieg KM 13) dort gute Ausstiegsmöglichkeit mit Parkplatz und Bahnhofsnähe.
 

Ich hatte mein Ziel erreicht, habe „FUTTER“ für meine HP sammeln können!
 
… Aber ob ich den Pleisbach noch mal befahren werde kann oder werde ich jetzt, hier und heute nicht mit Bestimmtheit sagen!
 
… Nur soviel schon jetzt, der Bach lohnt sich schon befahren zu werden, man sollte sich aber auf die zu erwartenden Hindernisse einstellen und schon bei der Fahrtenplanung ein großes Zeitpolster zur eigenen Sicherheit einplanen.
Auch sollte die Befahrung nur innerhalb einer Gruppe unternommen werden.
 
   
 
 
   
 
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